Ausstellung


noch bis 18.01.09 

vom 21.12. bis 05.01. 
geschlossen 


Finissage & 
Katalogpräsentation: 
So., 18.01., 11:30 h 



 [ ULRICH MÖCKEL ]  
 
ULRICH MÖCKEL     "100% Baum"

Die Inspirationsquelle "Natur" sprudelt für Möckel im Motiv "Baum": Baum als ein Organismus aus seinen Teilen von Stamm, Rinde, Ästen und Kern, in seinen inneren und äußeren Materialstrukturen, in der je einzigartigen Individualität von Wuchs und Gestalt, Wachstum, Alterung und Sterben, eben in der Sichtbarkeit und Tastbarkeit aller seiner Eigenschaften, die zum Individuum Künstler - Mensch in Beziehung treten können. Im Schaffen seiner Kunst heißt es dann für den Bildhauer, diesen Baum - Wesenheiten in sensibel abbildender wie zugleich freier künstlerischer Verwandlung nachzuspüren, mit dem Ziel, ein neues, selbständiges Kunstwerk hervorzubringen.

Möckel bearbeitet entweder das natürliche Baummaterial selbst und unterwirft es speziellen Verfahren ( z.B. Brennen ), um dessen Strukturmerkmale oder dessen ästhetische Merkmale sichtbar zu machen. Er setzt Höhlungen, Schnitte, Perforierungen, Durchbrüche, Kerbungen, Durchdringungen. Damit werden diese bedeutungsvoll und zeigen einen verborgenen Sinn. Oder aber er überträgt die von ihm erkannten Struktur-Merkmale in ein systematisch entwickeltes Formenvokabular als Maske oder Haut aus Gittern und Netzen, ohne die Verbindung mit der natürlichen Ausgangsgestalt aus den Augen zu verlieren. Es entsteht ein selbständiges, naturfremdes Meta-Baum-Teil mit eigenem Ausdruck. Solche Verwandlungs- oder Anverwandlungsprozesse vollzieht der Künstler auch in fremden Materialien, in Bronze, Lichtobjekten, Aluminium.

Und der Betrachter? Der Vielfalt von Werkstücken gegenüber nimmt er synchron wahr: Er geht den Weg vom vorgestellten Naturding und seiner Ästhetik zum autonomen Kunstwerk hin und her. Er findet lauter Metamorphosen. Die eine oder die andere ist übererfüllt vom Glanz freier Schönheit und vom unsäglichen Geheimnis sprechender Form.