Unser zweiter Tag
Ein straffes Programm: Vom Reichstag, auf die Spree und weiter in das Berliner Dungeon.
Der Reichstag:Ein Gebäude, das beeindruckt
DENNIS BERICHTET: An unserem zweiten Tag in Berlin stand der Reichstagsbesuch an. Fertig gemacht, dann mal los! Treffpunkt war um 7.30 Uhr. Schon auf dem Weg zur Bahn waren wir gespannt, was uns erwartet.
Am Zielbahnhof angekommen, liefen wir in Richtung Reichstag. Wie sieht er wohl von innen und außen aus? Am Ziel angekommen, sahen wir ein riesiges Gebäude. Um genau zu sein, misst der Reichstag eine Höhe von 47 Metern mit einer Grundfläche von 13.290 m². Wir waren alle positiv überrascht und machten erst einmal ein paar Fotos. Auch von innen ist der Reichstag riesig und sehr edel. Als erstes machten wir uns auf den Weg zum Dach und zur Kuppel. Der Ausblick war wirklich atemberaubend.
Danach startete der Vortrag, den ein Mitarbeiter des Bundestages durchführte. Wir betraten den Plenarsaal und nahmen auf der Zuschauertribüne Platz. Auch der Plenarsaal bietet einiges an architektonischen Feinheiten, welche mich zum Erstaunen brachten. Der Mitarbeiter des Bundestages erzählte, dass der Reichstag in der Zeit von 1884 bis 1894 gebaut wurde und seit 1999 Sitz des Deutschen Bundestags ist. Außerdem wurde uns erklärt, in welchen Bereichen des Plenarsaals die einzelnen Parteien und Fraktionen sitzen.
An unserem Besuch im Reichstag hat mir besonders das Erscheinungsbild des gewaltigen Gebäudes mit seiner unglaublichen Atmosphäre gefallen. Wir haben einiges gesehen und einiges gehört, was wir gerne mit zurück nach Herne nehmen.
Einblick in den Arbeitsalltag eines Abgeordneten
DOMENIC BERICHTET: Dienstag, 11.15 Uhr: Nach einem kurzen Fußmarsch vom zuvor besichtigten Reichstagsgebäude erreichten wir den Gebäudekomplex Jakob-Kaiser-Haus, welcher mit seinen acht Gebäuden das größte deutsche Parlamentsgebäude bildet. Hier sollte das Treffen mit dem wissenschaftlichen Mitarbeiter einer Abgeordneten stattfinden.
Das Gebäude, in dem wir uns nun befanden, war kaum weniger beeindruckend als das Reichstagsgebäude. Durch die Glasfassade strömte viel Licht in die riesige offene Eingangshalle, in der man bis in den sechsten Stock hoch blicken konnte. Nach einem kurzen Sicherheitscheck hatten wir keine Zeit mehr uns weiter umzuschauen, da der wissenschaftliche Mitarbeiter Herr Kosten schon von weitem auf uns zukam. Er begrüßte uns freundlich und begann mit einer kurzen Vorstellung seiner selbst. Er erklärte, dass er wissenschaftlicher Mitarbeiter im Büro einer Abgeordneten sei und gab uns Informationen über die typische Arbeitswoche eines Abgeordneten. Dazu gehören unter anderem Gremientage, Arbeitsgruppen und Ausschüsse sowie das Plenum am Ende einer Woche.
Danach konnten wir Herrn Kosten einige Fragen stellen. Größtenteils interessierte uns das aktuelle Thema der Flüchtlingskrise und wir stellten Fragen wie „Wann wird es die nächsten Gesetzesänderungen im Asylbewerbergesetz geben?“, „Welche Gegenmaßnahmen gibt es gegen die immer schlimmer werdenden Übergriffe auf Flüchtlinge?“ oder „Was genau ist Ihre konkrete Aufgabe im Bereich des Asylrechts?“. Herr Kosten sieht die Flüchtlingskrise als eine „große Herausforderung“, die es so noch nie zuvor gab und in die man positiv hineingehen müsse. Als wichtige Stichpunkte bei der Bewältigung dieser Krise nannte er Integrationsarbeit und Ursachenforschung, für die er unter anderem persönlich zuständig ist. Er ist der Meinung, dass man über Politik auf kleiner Ebene und viele Gespräche viel erreichen kann.
„Wenn wir die Menschen ankommen lassen, dann wird auch etwas zurückkommen.“ – Herr Kosten
Insgesamt war es interessant von einem wissenschaftlichen Mitarbeiter, der in die aktuelle politische Arbeit eingebunden ist, zu hören, wie er die Situation in Deutschland zurzeit beurteilt. So verließen wir das Gebäude mit vielen neuen Erkenntnissen und freuten uns nach diesem politischen Vormittag alle auf den nächsten Programmpunkt: die Spreefahrt.
Spreefahrt:Sightseeing vom Wasser aus
REBECCA BERICHTET: Von der Anlegestelle „Alte Börse“ aus sollte die gemeinsame Spreefahrt starten. So ging es von dort aus vorbei an vielen kuturellen Sehenswürdigkeiten.
Um 14.15 Uhr startete das Schiff. Zunächst ging es unter der Friedrichsbrücke hindurch, vorbei am Berliner Dom, dem DDR Museum und dem Haus der deutschen Wirtschaft. Die Tonbandansage, die uns über alle Sehenswürdigkeiten informierte, war nicht immer gut zu verstehen, was dazu führte, dass aus einem „Architekten“ schnell ein „ArSchitekt“ wurde, was bei den Schiffsinsassen für einen Lacher sorgte.
Vor der Mühlendammschleuse drehte sich das Schiff und die Gruppe hatte auf der rechten Uferseite einen Blick auf das Nikolaiviertel mit der Nikolaikirche, auf das rote Rathaus und auf den Alexanderplatz mit dem Berliner Fernsehturm. Und der angesprochene „ArSchitekt“ hat auch hier gute Arbeit vollbracht.
Zudem sah man den Bahnhof Friedrichstraße mit dem Tränenpalast und den Berliner Hauptbahnhof. Nah am Ufer gebaut, sind die Gebäude des Regierungsviertels, das Paul-Löbe- und das Elisabeth-Lüders-Haus gut zu sehen, zudem der Reichstag, das Haus der Bundespressekonferenz und das Bundeskanzleramt mit Kanzlersteg und Kanzlerpark. Gegen 15.15 Uhr endete die Fahrt wieder an der Anlegestelle „Alte Börse“. Nun ging es zum Berlin Dungeon.
Das Berliner Dungeon: Geschichte in schaurig-schöner Atmosphäre
DOMINIK BERICHTET: 700 Jahre Geschichte in zehn interessant inszenierten Shows. So wird für das Dungeon in Berlin geworben. Dieses "Gruselhaus" stellt die Geschichte der Stadt in schaurig-schöner Art und Weise dar - mit sehr viel schauspielerischem Talent aller Beteiligten.
Insgesamt ging es um damalige Foltermethoden, die Inquisition, verschollene Katakomben, die Revolution von 1848 und vieles mehr. Da Kabinette wie das Berliner Dungeon nur interaktiv funktionieren, wurde auch unsere Gruppe dazu "genötigt" mitzumachen - mit Vergnügen!
Zu Anfang wurde erst einmal ganz harmlos ein Gruppenfoto gemacht. Dann ging das Schauspiel los: Zuerst sollten wir "über die Spree vor der Pest flüchten". So ging es durch die pestverseuchten Straßen Berlins bis wir in einen Raum kamen, der einer Leichenhalle ähnelte. Dort empfing uns ein "Arzt", welcher uns die Folgen und Symptome der Pestinfektion am Beispiel unseres Mitauszubildenden Ismail schilderte. Danach wurden wir zur nächsten Station gejagt: zum Folterkeller. Dort wurde Laura in einen Käfig gesperrt und Herr Dorobeck durfte auf einem Podest als "Versuchskaninchen" Platz nehmen. An ihm wurden von einer Henkerin sehr anschaulich diverse Foltergeräte demonstriert.
Alles in allem fand ich diesen Programmpunkt ausgezeichnet - eine gelungene Abwechslung! Abschließend kann ich sagen, dass das Dungeon, welches es auch in anderen Großstädten gibt, immer einen Besuch wert ist.
Und danach...
CHANTAL & LAURA BERICHTEN:Nach dem Dungeon sind wir alle, super hungrig vom ganzen Lachen, zum Steakhaus um die Ecke geschlendert. Hier verbrachten wir einen sehr gemütlichen Abend. Nachdem wir abends im Hostel ankamen, mussten wir uns erst einmal ausruhen, denn so ein Tag voller Besichtigungen kann anstrengend sein. Am späteren Abend ließen wir den Tag mit Cocktails in einer nahegelegenen Bar ausklingen.